Schmal vs breit
Der Rollreibungswiderstand ist weniger vom Typ Drahtreifen oder Schlauchreifen als von anderen Faktoren, vor allem dem Luftdruck abhängig. Wenn Belastung, Luftdruck und Reifenmaterial gleich sind, federt der schmale Fahrradreifen stärker ein. Das liegt daran, dass schmale Fahrradreifen eine längliche, schmale Aufstandsfläche haben, breite Reifen dagegen eine in Längsrichtung kurze, dafür eben breitere Fläche. Daraus folgt, dass sich ein schmaler Reifen im Kontaktbereich zum Untergrund stärker eindrückt. Was dabei an Mehrarbeit in Wärme umgewandelt wird, geht dem Antrieb verloren.
Schmale Fahrradreifen vertragen einen deutlich höheren Druck als breite Reifen. Wenn man vom besseren Rollverhalten breiterer Reifen spricht, bezieht sich das vor allem auf verschieden breite Reifen, die mit dem gleichen Druck gefahren werden (können), etwa ein 20 mm breiter und ein 25 mm breiter Rennradreifen. Letzterer fährt sich bei beispielsweise 6 bis 7 bar Druck recht komfortabel und rollt geschmeidig ab, während der schmalere Reifen unter 6 bar zum Durchschlagen neigen kann.
Der Einfluss der Reifenbreite auf den Rollwiderstand wird vielfach ebenso überschätzt wie der Radius. Die Walkung des Reifens ist hauptsächlich für die Erhöhung des Rollwiderstandes ursächlich, so dass hier die breitere Auflagefläche durch eine verringerte Reibung kompensiert werden konnte. Je höher die gefahrene Geschwindigkeit, desto größer wird aber der Anteil des Luftwiderstandes am Gesamtwiderstand. Daher spielt - je höher die Anströmgeschwindigkeit der Luft auf die Stirnfläche des Laufrades ist - die Reifenbreite eine entscheidende Rolle (natürlich in Verbindung mit dem Felgenprofil). Es muss folglich der richtige Kompromiss aus Rollwiderstand (=> breiter Reifen) und Luftwiderstand (=> schmaler Reifen) gefunden werden.
Die Typenbezeichnung SK (Skin = Haut) steht für leichte, dünne Seitenwände, die den Rollwiderstand und das Gewicht reduzieren und darum besonders leicht laufen.
Damit die Skinwall-Reifen pannensicher sind, besteht die Karkasse, d. h. der Reifenkörper, aus einem verstärkten, eng gesetzten Gewebe von Baumwoll-, Kevlar- oder sonstigen Fäden. Die Karkassendichte wird in Fäden pro Inch (TPI) gemessen. Bei einfachen Reifen sind dies oft 24 TPI, bei höherwertigen Fahrradreifen zwischen 50 und 67 TPI
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